10 Tipps zur Sprachförderung von Kindern

Wenn Kinder ihre ersten Worte und Sätze sprechen ist dies niemals von Anfang an perfekt. Mit diesen Tipps können Sie Ihrem Kind helfen, die Sprache und somit auch die Lust am Sprechen zu verbessern.

1. Aufgreifen und Nachahmen von Lautmalereien
Sagt ihr Kind: „ bababa…“, dann greifen Sie dies auf und fügen anschließend den korrekten Satz hinten an: „Ja! Bababa. Ja, der Papa kommt bald.“

2. Fehlerhafte sprachliche Äußerungen des Kindes in richtiger Form aufgreifen und erweitern:
Ihr Kind spricht etwas falsch aus, wie beispielsweise: „Der Flosch sitzt im Glas“. Greifen Sie diesen Satz auf und wiederholen Sie ihn in der richtigen Form: „Ja genau, der Frosch sitzt im Gras“

Ihr Kind verwendet einen falschen Begriff, wie beispielsweise: „Das Auto is“ wobei es allerdings offensichtlich ist, dass Ihr Kind gar kein Auto, sondern einen Lastwagen meint. Auch hier ist es wichtig, Ihr Kind zu korrigieren: „ Schau, das ist viel größer als ein Auto. Es ist ein Lastwagen.“

Die deutsche Grammatik ist sehr schwer. Wenn Ihr Kind hier Fehler macht ist es ebenfalls empfehlenswert, diese aufzugreifen und zu wiederholen. Zusätzlich können Sie den Satz erweitern, um so den Wortschatz Ihres Kindes zu erhöhen: Kind: „Paul Bett liegen.“
Reaktion: „Ja, der Paul liegt im Bett. Er ist bestimmt sehr müde.“

3. WAS ist wichtiger als WIE
WAS ein Kind sagt ist wichtiger als WIE es gesagt wird. Wenn das Kind Ihnen etwas erzählen will, sollten Sie vor allem auf den Inhalt hören und weniger auf falsche Äußerungen. So wird die Sprechfreude des Kindes nicht gehemmt und es merkt, dass seinen Erzählungen Wertschätzung entgegengebracht wird.

4. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auf Augehöhe
Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, gehen Sie in die Knie. Sprechen Sie auf gleicher Augenhöhe mit Ihrem Sprössling. So können Sie Augenkontakt herstellen und Ihr Kind hört Ihnen aufmerksamer zu und fühlt sich mehr respektiert als wenn Sie von oben auf Ihr Kind nach unten sprechen.

5. Zuhören
Es klingt so einfach, ist aber im Alltag so schwer. Versuchen Sie trotzdem Ihrem Kind aufmerksam und interessiert zuzuhören, es ausreden zu lassen und es nicht zu unterbrechen.

6. Tempo und Artikulation
Sprechen Sie langsam, deutlich und in einfachen Sätzen und mit guter, authentischer Betonung. So helfen Sie Ihrem Kind dabei, Sie zu verstehen und das Verstandene zu verarbeiten. Bleiben Sie dabei aber unbedingt natürlich. Dialekt ist erlaubt!

7. Rituale
Führen Sie Rituale ein, die Sie täglich mit Ihrem Kind ausüben. Dies hilft dem Kind sich an täglich wiederkehrende Ereignisse zu gewöhnen und stärkt Ihre gemeinsame Bindung. Rituale bekommen einen fast „heiligen“ Status. Dies können viele Dinge sein, wie z.B. eine Geschichte vorlesen oder ein ruhiges Lied vor dem Schlafen singen.

8. Rahmenbedingungen
Schaffen Sie die bestmöglichen Umstände für Sprach- und Spielsituationen:
kein Schnuller
Zeit und Konzentration nur füreinander
altersgerechtes Spielmaterial

9. Wer hat das Kommando?
Im Normalfall Sie. Aber lassen Sie Ihr Kind doch auch mal die Führung übernehmen. Steigen Sie dann selbst ins Spiel mit ein und vermitteln Sie so Spaß an der Sprache!

10. Abwechslung macht Spass
Eintönigkeit ist langweilig, deshalb: bieten Sie Ihrem Kind Sprache abwechslungsreich an. Verwenden Sie verschiedene Wörter und Synonyme und variieren Sie die Sprachmelodie je nach Situation. Formulieren Sie Ihre Sätze abwechslungsreich.